Letzte Woche
verkündete NBC die Verlängerung des Mittwochabend-Dramas „Chicago
Fire“ um eine zweite Staffel. Die Darsteller und die Crew sind
immer noch in der Stadt, aber nicht mehr lange; laut Plan heißt es
am Samstag für die 1.Staffel: “It’s a wrap!“ und alles wird
unter Dach und Fach sein.
Sie werden Mitte
Juli wieder da sein, um mit den Arbeiten an der neuen Staffel zu
beginnen.
Q: Herzlichen
Glückwunsch zur Staffelverlängerung!
A: Vielen Dank!
Die
Einschaltquoten standen auf etwas wackeligen Beinen, als die Show in
Herbst ihr Debüt feierte, doch sie entwickelte sich zu den
zuverlässigsten Performers auf NBC. (9.4 Millionen Zuschauer im
Bereich der 18-49-Jährigen) Ich vermute mal du warst nicht
überrascht, als die 2.Staffel angefordert wurde.
A: Du bist verhalten
optimistisch. Ich bin lange genug in Hollywood, um zu wissen, dass
man den Tag nicht vor dem Abend loben soll. (sprichwörtlich: „Man
soll die Hühner nicht zählen ehe sie nicht geschlüpft sind.“)
Die Sache sah
folgendermaßen aus: Wir bekamen keine überwältigenden Rezensionen
als die Serie angefangen hat. Ich glaube es war in etwa so: „Oh, es
hat einfach nicht das nötige Funkeln und Prickeln, um etwas Großes
zu werden.“ Es war nicht so etwas wie: „Auf der ganzen Welt ist
der Strom ausgefallen, jetzt müssen sich die Leute Pfeil und Bogen
schnappen und gegen das Böse kämpfen.“ (Prämisse der Show
„Revolution). Mit einen Stammbaum eines T-Bone Burnett, die
gesamten Musikeinlagen der Show produziert (wie bei der ABC-Show
„Nashville“), konnten wir nicht dienen.
Wir sahen das Wort
„verfahrensorientiert“ etwa 20 Mal in jeder Rezension und dachten
uns: „Oh, das ist nicht unsere Show- warten einfach mal ab. Wir
müssen noch die einzelnen Figuren vorstellen. Es ist wie bei
Kapiteln in einem Buch. Das war erst das 1. Kapitel. Es brauchte eine
Menge Mundpropaganda, Menschen die sich erzählen : „Oh, die Show
ist real!“. Seitdem läuft es fantastisch.
Q: Dies ist deine
erste TV Serie. Was haben Michael und du in den vergangenen Monaten
darüber gelernt, was im Fernsehen funktioniert, jedoch nicht im
Film. Und andersrum?
A: Ein Film hat ein Anfang, eine Mitte und ein Ende.Wir bemerkten, dass es bei einer TV Serie nicht so ist. Dort braucht man kein Ende. Wir können in jener besagten Folge einen Schlenker einbauen, der sich den nächsten 2 Folgen nicht auflösen wird. Am Anfang der Staffel haben wir zum Beispiel einen Jungen auf einen Fahrrad vorstellt, der von einer Brandstätte wegfuhr. In den darauffolgenden Folgen erwähnten wir ihn noch nicht mehr, und dann so gegen Thanksgiving tauchte der Junge auf der Feuerwehrwache auch und es wurde vermutet, er sei ein Brandstifter. Es war witzig, witzig vom Standpunkt eines Autors, die Handlung über 4 oder 5 Episoden am Laufen zu halten.
Q: Dies ist eine
Abweichung von der Marke Dick Wolfe. All die „Law & Orders“
bestehen normalerweise als eigenständige Folgen. Beeinflusste dich
die Tatsache, dass viele der heutigen TV Shows Fortsetzungselemente
beinhalten?
A: Als wir Dick die
Show vorstellten, fuhren wir nach Chicago, um dort für 3
Wochen verschiedenen Feuerwehrwachen über die Schulter sehen zu
können. Wir erkannten, Oh, da ist ein Squad, da bist ein Truck, da
ist ein Engine, da sind die Sanitäter und da ist der
Bataillonskommandeur - wir können daraus ein riesiges Ensemble
machen, in der Art von „ER“ oder „Hill Street Blues“, eher
als : „OK, diese Woche gibt es ein Feuer: Hier ist die Reaktion
darauf.“ Wir erzählten Dick davon und der war begeistert. Wir
schrieben die ersten 13 Folgen, in denen es nur um die Figuren ging.
Wir beschrieben nicht ein einziges Feuer und keine einzige
Rettungsaktion. Es war nur: Hier versuchen Dawson und Casey zusammen
zu kommen und es klappt nicht, hier löst Severide die Probleme mit
seiner Schulter. Im Fortlauf der Staffel wurden daraus langsam
ergiebige Geschichten, die wir über die Figuren erzählen wollten.
Q: Bekommst du
oft Feedback von Wolfe oder NBC bezüglich dessen wie die Show
auszusehen hat oder welche Art von Stories sie erzählen wollen?
A: Oh,ja, Matt
Olmstead, unser Show Runner, und Michael und ich, wir kümmern uns um
das Alltägliche. Aber alles wird von Dick abgesegnet- er liest jeden
Entwurf, er liest jede Ausarbeitung, er beaufsichtigt jeden Schnitt
der Show, genauso wie NBC. Sie geben uns ihre Notizen. Aber ich muss
sagen- und das sage ich nicht aus Werbegründen oder was auch immer-
es war die beste, kreative Partnerschaft, die wir als Typen, die
schon viele Filme geschrieben haben, hatten. Oftmals (bei/in Filmen)
werden die Autoren einfach ersetzt oder nicht mehr am Set gebraucht
und zu fühlen, dass das Schreiben auf die Art und Weise unterstützt
wird, wie von Dick und NBC, ist sehr zufriedenstellend.
Q: Alle Szenen
von „Chicago Fire“ die auf der Feuerwehrwache stattfinden(Küche,
Büroräume, Umkleideraum) werden an einem von euch erbauten Set auf
einer Soundstage im Cinespace gedreht. Aber die Szenen in der Garage
werden auf einer echten Feuerwehrwache gedreht- einer arbeitenden
Feuerwehrwache- in Blue Island Avenue und Maxwell Street. Wie oft
musst du „Schnitt!“ brüllen, weil eine Meldung durch das
PA-System kommt?
A: Es passiert
ständig. Ich dachte es würde alle 2 Minuten passieren, aber da wir
am Tag drehen, und ich glaube nachts ist der Handlungsbedarf höher,
werden wir nicht so oft unterbrochen, wie man es sich vielleicht
vorstellen würde. Aber es kommt vor. Sie sind gerade in der Mitte
eines Zeile. Es ist: (Sirene ertönt) „Mann am Boden!
(Man down!“) Ursache unbekannt!“
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